Mittwoch, März 11, 2009

Jammern können die anderen

Rezession, Krise, Abschwung und wie sie alle heissen. So unaufhaltbar wie das ganze kommen wird, so in ist es gerade darüber mehr oder weniger schlaue Sachen zu schreiben. Was mich allerdings ein wenig verwundert ist das gebetsmühlenartige Wiederholen des Spruchs "Nach jedem Abschwung kommt auch wieder ein Aufschwung". Geht es dann genauso weiter wie bisher? Mitnichten. Merkwürdig nur dass es keiner sagt wobei man sich das doch an einer Hand abzählen kann: Die Schlüsselindustrie des Deutschen Staates ist die Automobilindustrie und die verkauft neben vielen Klein- und Kompaktwagen auch jede Menge edle Schlitten wie A6, 5er und E-Klasse. Nur wer kauft den Krempel? Dass er gekauft wird beweist ein Blick auf die Autobahn und wenn man reinschaut wird auch das "wer" schnell klar: Firmen. Die haben jetzt aber keine Kohle mehr (das "warum" kannst Du auf Spon oder so nachlesen) womit die Produktionskapazitäten und die angebotenen Modelle ab sofort am Markt vorbei gehen.

Und nu? Einmal auf den Legoturm draufhauen und neu aufbauen. Sanieren nennt man das. Wenn man vorher einen schmalen hohen Turm gebraucht hat, braucht man jetzt einen breiten niedrigen oder umgekehrt. Jeder der einmal mit Lego gespielt hat, weiss dass das die beste Vorgehensweise ist und bei Firmen ist das grundsätzlich nicht anders. Natürlich muss man z.B. aufpassen, dass einem nicht die guten Leute davon rennen, doch die Notwendigkeit der absoluten Veränderung kann man nicht durch die nächste Optimierungswelle vertuschen.

Die Automobilindustrie muss sich demnach umkrempeln und davon sind logischerweise auch alle Zulieferer betroffen. Spassig wird das ganze allerdings auch bei den Businesskaspern *gg* mit Optimierung kann man jetzt nämlich nicht mehr so viel Geld verdienen. Rapid Cost Reduction, Quick Wins usw. sind zwar prima aber wenn das länger als zwei Monate dauert gibt's die zu beratende Firma vielleicht nicht mehr. Viele Mittelständler sind gerade im Blindflug, sprich deren Liqui reicht maximal drei Monate und wenn nicht bald ein Auftrag reinkommt ist Schluss. Das grosse Firmensterben wird's deshalb erst in der zweiten Jahreshälfte geben, aber dann umso heftiger.

Was Du jetzt anfängst weiss ich nicht. Du kannst entweder auf eine Weltreise gehen oder aber gucken ob in Deiner Firma alte Denkstrukturen durchbrochen werden und für fünf Cent mehr nachgedacht wird. Wer nicht flexibel ist geht unter. Alte Geschäftsmodelle können noch funktionieren, dass sie das auch wirklich tun sollte aber der Chef sehr kritisch hinterfragt haben - falls nicht … selber denken macht schlau.

Mal ein anderer Eintrag - Danke an Micki für diese Einsicht

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